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Wandern im Tramuntanogebirge von Mallorca

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. "Auf Mallorca führen die meisten Schritte gleich an den nächsten Strand oder Pool." Werner Kellermann schmunzelt. Er ist Wanderführer und kennt sich aus: Mehr als Zweidrittel der Reisenden fahren an die Küsten. Nicht einmal zehn Prozent der Gästebetten stehen im Landesinneren. Die mit nur 3.640 Quadratkilometern größte Baleareninsel zieht Menschenmassen an. Dennoch gibt es Orte, an denen man verwundert fragt, wo denn eigentlich die anderen zwölf Millionen abgeblieben sind, die jährlich über Palma einfliegen. In der Serra de Tramuntana, dem grandiosen Gebirgsmassiv im Westen, sind sie jedenfalls nicht.

Weite Wege sind die Leidenschaft des gebürtigen Pfälzers. Deshalb kennt Werner nicht nur die Statistik, sondern auch die schönsten Routen. Seit 14 Jahren lebt der 54-Jährige auf der Insel, arbeitet als Physiotherapeut und organisiert im Nebenjob im Wechsel mit José Cruz Wandertouren in Mallorcas unbekanntem Westen. Cruz, kurz "Pepe" genannt, ist der normalerweise Chef-Rezeptionist im Hotel Es Molí, stammt aus Barcelona, fühlt sich aber nach 57 Jahren als waschechter Mallorquíno. Obwohl die Besitzverhältnisse das Wandern erschweren, hat der Deutsch sprechende Pepe mehr als hundert Touren erkundet. Viele alte Eselswege oder Fluchtwege vor Piraten sind darunter, die wenigsten ausgeschildert. Seit dem Jahr 2007 steht die Tramuntana allerdings unter Naturschutz - 4000 Hektar zwischen Andratx und Formentor. Ein freieres Wegerecht ist inbegriffen.


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