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Auf der Suche nach dem Charme

Für die Suche von Trüffeln gelten klare Kriterien wie etwa Piemont oder Provence, Eichenbäume und Humusboden. Und man hat einen tatkräftigen Helfer zur Seite, das Trüffelschwein. Aber wie und wo sucht man Charme?
Die Österreicher sagen: "Bei uns." Charme sei typisch austrisch, behaupten sie, die Alpenrepublik ein Schlaraffenland der guten Manieren und des Seelenadels, das charmante Dienstleistungen und charmante Leckerbissen hervorbringt, charmante Baukunst, gar einen charmanten Tod und allerlei weitere Genres. Schauen wir uns einmal um.

Einheimische Charme-Kenner raten spontan, in die Wiener Kaffeehäuser zu gehen. "Fesch schaun S' aus, Herr Hofrat." Der Gast ist verdutzt: "Ich bin doch gar kein Hofrat." - "Macht nix, wird scho' werdn", erwidert der Ober heiter. Die Traditionscafés wie das "Central", "Landtmann" oder "Prückl" mit ihren befrackte Gnä-Frau-Begrüßern und Küss-die-Hand-Schmeichlern dürften zu den bekanntesten Erscheinungsformen des Charmes zählen. Galant, aber niemals devot! "Die Komplimente dürfen nicht plump sein", betont "Herr Robert", dessen Servierreich das "Landtmann" ist. "Aber jeder von uns will doch wer sein." Herren im Anzug befördert er zum "Herrn Ministerialrat", die im Trachtenlook zum "Herrn Graf" und solche ohne Merkmale zum "Herrn Doktor". "Der Gast ist König", sagt Robert , "doch der Chef bin ich!"


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