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Unterwegs

Auf dieser Seite erfahren Sie, wohin mich meine letzten Reisen geführt haben und woran ich gerade arbeite. Sie wird regelmäßig aktualisiert.
 

Insel der Zeit
Auf Madagaskar gibt es ein Zauberwort, das heißt „mora, mora“ - immer mit der Ruhe. Es hilft in vielen Lebenslagen wie bei Hektik, Ungeduld und bei Dingen, die man ohnehin nicht ändern kann. „Mora, mora“ braucht man unbedingt auch auf der Route Nationale. Denn wer die „Lemuren-Insel“ im Indischen Ozean erkunden will, kommt um die zentrale Verkehrsader nicht herum. Auf ihr bewegt sich alles, was im zweitgrößten Inselstaat der Welt Beine und Räder hat. Auch jeder, der zu den Highlights des unentdeckten Nordens reist, den Tsingys, der Strandinsel Nosy Be, den Geistern der Ahnen und zu farbenprächtige Chamäleons.

Als Österreich noch am Meer lag
Wien, Franz-Josef-Bahnhof. Geräuschvoll schiebt eine schwarze Lokomotive sieben auf Glanz polierte Wagen an Bahnsteig 3 des Sackbahnhofs. Es ist Sonntag früh, kurz vor Acht. Die S-Bahnfahrer vom Gleis nebenan reiben sich die Augen. Denn vor ihnen lebt gerade die K.u.k.-Zeit neu auf. Die Lok ist von 1905. An den Fenstern der Wagen sehen sie Rüschengardinen, auf dem Lack prangt in goldenen Lettern „Majestic Imperator“ samt Doppeladler.
Eingefahren ist der Nachbau eines Hofsalonzug aus der Zeit von Franz Josef und Sisi. Heute kann jeder mit dem pompösen Oldtimer reisen und das einstige Reisegefühl nacherleben. Das Ziel ist Opatija, das Abbazia hieß, als es noch das mondäne Seebad der österreich-ungarischen Oberschicht war. Damals lag Österreich noch am Meer. Dort ist nach den 1990 er Jahren wieder kaiserliches Lebensgefühl ausgebrochen. Die Donau ist fern. Aber auf den Tischen der Kaffeehäuser stehen Melange und Sachertorte. Doch unter dem K.u.k.-Siegel entsteht aus dem Traditionelles allmählich etwas Neues.

Alles im Fluss
Als Erstes läuft man zum Deich, um zu schauen, ob die Elbe noch da ist. Tatsächlich, da schwimmt sie. Tief Luft holen und durchatmen. Seelenruhig windet sich der breite Fluss an Silberweiden vorbei, passiert unbeeindruckt die Stromtalwiese mit den watenden Weißstörchen und biegt bei Klein Wootz gelassen in die nächste Schleife. Mehr Sensationen sind am Elbufer vorerst nicht auszumachen. Doch mehr will der Mensch auch gar nicht. Auf der Deichkrone setzt er sich auf eine Holzbank und betrachtet das ruhige Strömen des Stromes. Das meditative Tempo steckt an.
Die Elbe ist Deutschlands drittgrößter Strom und einer der letzten naturnahen Flüsse Mitteleuropas. Auf einer Länge von 400 Flusskilometern und einer Fläche von rund 282.250 Hektar erstreckt sich das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe durch fünf Bundesländer, um die Elbtalauen zu bewahren. Noch vor dreißig Jahren war die dünn besiedelte Gegend gemiedenes Grenzland. Heute hat der Fluss mit seinen Auwäldern sein ursprüngliches Wesen und den Frieden zurückerhalten - nicht nur für Seeadler, Singschwäne und Kartäusernelke, sondern auch für Wanderer und Radfahrer.

Grünes Costa Rica
Wenn er jetzt spucken würde! Wenn Lavafunken sprühen, Asche- und Dampfwolken durch die Luft jagen würden. Eine Faszination, in der sich Entsetzen und Anziehung gefährlich mischen. Der Arenal ist einer der aktivsten Vulkane von Costa Rica. Perfekt geformt, ragt der hohe Kegel aus dem Horizont. Doch der Arenal bleibt ruhig und prahlt mit stolzer Schönheit.
Das mittelamerikanische Land ist kaum größer als Niedersachsen. Aber unter ihm brodelt es. Mehr als 200 Vulkane versammeln sich auf dem engem Raum, sieben sind aktiv. Wanderer kommen dem Koloss im Arenal-Nationalpark auf angelegten Pfaden näher. Im Schutzgebiet sind letzten die Eruptionen von 1968 schnell vergessen. Fast jeder Baum, jedes Blatt hat Besonderheiten. Das schlafende Faultier, der Nasenbär oder die giftgelbe Greifschwanz-Lanzenotter sind spannender. Mit Glück findet man den nachtaktiven Rotaugenlaubfrosch.
 

 

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