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Granada und die Renaissance

Im Schatten der Akazien vor der Kirche San Nicolás sitzt eine Zigeunerin auf einer der Marmorbänke. Rassig sieht sie aus, das schwarze Haar wie eine Flamenco-Tänzerin zurückgebunden, an den Ohren glitzern verführerische Strassklunker. Aber nicht einmal das Klack-Klack der Kastagnetten verschafft ihr und ihren Souvenirs die Gunst der Touristen, die nur Augen für eine andere Schöne haben: die Alhambra.

An dem Aussichtpunkt im alten Maurenviertel Albaicín gibt es nur eine Blickrichtung. Alle starren gebannt auf den Hügel gegenüber. Vor der Gebirgssilhouette der schneebedeckten Sierra Nevada ist die "al-Hamra", "die Rote", die sich auf dem Adlerhorst mit einer hohen Ringmauer und zweiundzwanzig Türmen umgibt, eine Rivalin ersten Ranges. Dort zeigt sich die Maurenburg der Nasriden als perfektes Gesamtkunstwerk: Rechts die Festung Alcazaba, links die Sommerresidenz Generalife, dazwischen ein Kilometer rotschimmernde Mauer. Atemberaubend! Nur der klobige Renaissance-Palast, den Kaiser Karl V. als Zeichen seiner Macht 1526 mitten hinein gepflanzt hat, wirkt wie ein Fremdkörper.

Granada sehen und sterben! Vielleicht nicht gleich körperlich dahingehen, aber einfach für länger bleiben und wirklich alles sehen können. Jährlich kommen gut 2,2 Millionen Besucher, um sich der Magie der Alhambra hinzugeben, Spaniens meist besuchtem Monument. "Du wirst nicht das letzte Mal hier sein, auch wenn dies dein erstes Mal ist", warnt der Guide Alfonso und lacht. "Wenn du nicht aufpasst, wird Granada zur Sucht."


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