Meran, die alte Kurstadt

Meran, die elegante Kurstadt am Zusammenfluss von Etsch und Passer, bereitet sich auf den Frühling vor. Überall klopfen, hämmern, bohren und sägen Handwerker. Am Himmel über der gotischen Pfarrkirche St. Nikolaus, dem mächtigen Kurhaus aus allerbesten k.u.k.-Zeiten, architektonischem Gründerzeitkitsch und hundertprozentigen Jugendstilvillen drehen langhälsige Baukräne. Wenn es stimmt, dass ihre Zahl darüber Auskunft gibt, wie es um eine Stadt bestellt ist, dann boomt Meran.

Unbeirrbar wildromantisch plätschert dagegen die Passer in dem für sie geschaffenen Becken über Stein und Kiesel. Die berühmten Promenaden zu beiden Seiten, die Kur-, Sommer-, Winter- und Gilfpromenade sowie der Tappeiner Weg, von subtropischer Flora gesäumt, führen ins Villenparadies Obermais, zur Zenoburg oder auf den Hausberg Monte S. Benedetto. Blühende Rosen, Jasmin, Geranien, Lilien und Mimosen verströmen Frühlingsdüfte - Grandiflora, bella italia. Die vielen lauschigen Ecken, verwinkelten Gassen, Innenhöfe und Parks liegen noch still, schläfrig und warten gelassen auf den Hochbetrieb, der sich mit den ersten Sightseeingbussen zu Saisonbeginn im Mai einstellt ...